Hochsensible und das Schulsystem: Zwischen Potenzial und Leistungsdruck

  • Home
  • /
  • Blog
  • /
  • Hochsensible und das Schulsystem: Zwischen Potenzial und Leistungsdruck

Hochsensible und das Schulsystem: Zwischen Potenzial und Leistungsdruck


Viele Regelschulen sind nach wie vor stark leistungsorientiert ausgerichtet. Diese Struktur birgt Herausforderungen – insbesondere für hochbegabte und/oder hochsensible Kinder. Doch woran liegt das, und was bedeutet das für die betroffenen Kinder?

Leistung statt Potenzial – ein weit verbreitetes Missverständnis

Die gängige Vorstellung von „guten SchülerInnen“ orientiert sich stark an messbaren Leistungen: Noten, Tests, standardisierte Vergleichbarkeit.

Hochsensible, begabte Kinder passen oft nicht in dieses Raster. Ihre Fähigkeiten sind häufig nicht unmittelbar sichtbar – etwa, weil sie unterfordert sind, sich langweilen oder ihre Interessen nicht in den Unterrichtsthemen wiederfinden.

Hinzu kommt: Wer viel hinterfragt, sich vernetzt-denkend äußert oder andere Lernwege einschlägt, wird leicht als „schwierig“ wahrgenommen. Dabei liegt in genau diesen Eigenschaften oft das besondere Potenzial!

Hochsensible und das Schulsystem: Zwischen Potenzial und Leistungsdruck

Hochsensible und das Schulsystem: Zwischen Potenzial und Leistungsdruck

Das Problem mit der 'Defizitbrille'

Im Schulalltag fällt es PädagogInnen  und Lehrkräften häufig schwer, zwischen Verhaltensauffälligkeiten und besonderen Begabungen zu differenzieren.

Begabte oder hochsensible Kinder, die nicht in das Normbild passen (also keine Hochleisterkinder sind, was häufig mit Begabung assoziiert wird), werden schneller als „problematisch“ eingestuft – etwa mit Verdacht auf AD(H)S, oppositionelles Verhalten oder sozial-emotionaler Unreife.

Eine Stigmatisierung kann beginnen, die das Selbstbild des Kindes nachhaltig prägt.

Was diese Kinder abseits der 'Rotstiftmentalität' wirklich brauchen

  • Anerkennung ihrer Eigenart: Hochsensible Kinder denken anders, fühlen intensiver, stellen andere Fragen – und das ist in Ordnung. Was sie brauchen, ist ein Umfeld, das diese Individualität annimmt.
  • Raum für selbstbestimmtes Lernen: Statt starrer Lehrpläne sollten Angebote gemacht werden, die auf das Kind und seine Interessen reagieren – sei es durch Projekte, forschendes Lernen oder offene Aufgabenstellungen.
  • Lehrkräfte mit Hintergrundwissen: Hochsensibilität und Begabung muss erkannt werden, um sinnvoll begleitet zu werden. Es braucht daher eine stärkere Verankerung dieser Themen in der LehrerInnenausbildung sowie entsprechende Fortbildungen. Übrigens bieten wir eine umfassende Weiterbildung in diesen Themen >>

Ein Perspektivwechsel ist nötig

Schule darf nicht ausschließlich an kurzfristiger Leistung orientiert sein, sondern sollte Potenziale erkennen, fördern und den individuellen Entwicklungsweg unterstützen. Hochsensibilität und Begabung sind kein „Luxusproblem“, sondern verlangt nach differenziertem Blick und einem ganzheitlichen Verständnis von Bildung.

Wenn wir es schaffen, von der Frage „Was bringt das Kind der Schule?“ hin zu „Was braucht das Kind von der Schule?“ zu kommen, eröffnen sich neue Wege – für alle Beteiligten.

Vertiefe gerne dein Wissen über Reizverarbeitung und manch sonderbarem Verhalten, das bei einigen Kindern beobachtbar ist und enttarne Mythen, die dein Verständnis für sensorische Herausforderungen blockieren.


Blogbeiträge

Weitere Artikel lesen

Gratis E-Mail-Kurs: Tschüss Vorurteile!

Weg mit den Mythen und her mit dem Potenzialblick. Gestalte ein passendes Umfeld für hochsensible Kinder und stärke damit ihr Selbstbild. Starte noch heute! 👇